Schubert A Tempo: die grosse c-moll-Sonate

Zum ersten Mal innerhalb des A Tempo Projekts beschäftige ich mich mit der Musik von Franz Schubert. Anders als Beethoven oder Chopin ist Schubert kein Komponist, der in Tempofragen oft diskutiert wird. Es gibt zu seinen Werken kaum Metronomzahlen oder andere konkrete Angaben zur Tempopraxis. Dennoch ist seine Musik prädestiniert, um sich mit Tempo auseinanderzusetzen.

Die Klaviersonate in c-moll D958 gehört zu dem Zyklus von Klavierwerken, die im letzten Lebensjahr Schuberts entstanden sind. Das Stück ist wie eine Sinfonie: dramatisch, gross und tief. Für meine Interpretation wählte ich einen unkonventionellen Ansatz: ich ging der Frage nach, welches Tempo das Stück hätte – wenn es gesungen wäre. Zum Hintergrund und zu dem überraschenden Ergebnis spreche ich in meinen Einführungen.

Aufnahmeort ist das Cuvilliés-Theater in der Münchner Residenz: ein prachtvolles Rokoko-Theater, das sich mit Schuberts Musik zu einer wunderbaren Symbiose zusammenfügt.