Ich bin sicher, Franz Liszt hätte seine Freude an der neuen Goll-Orgel in St. Laurenzen gehabt: Zum einen ist sie klanglich flexibel wie der beste Konzertflügel. Zum andern besitzt sie eine sinfonische Kraft und unzählige Farben wie die einzelnen Instrumente des Orchesters. Und darüber hinaus klingt sie von allen Seiten und verleiht der Musik eine neue Transparenz und architektonische Dimension.
Franz Liszts grosse Fantasie und Fuge über den Choral “Ad Nos, ad salutarem undam” aus dem Jahr 1850 ist ein Stück, das mich schon seit Jahren beschäftigt. Ich liebe es als musikalisches Meisterwerk, und es ist ein eines der Kernwerke meines A Tempo Projektes. Zu seiner seiner Aufführungspraxis unter Liszts eigener Leitung gibt es nämlich ganz konkrete Anhaltspunkte: seine Dauer wird in mehreren, voneinander unabhängigen Quellen mit 40-45 Minuten beziffert – während heutige Aufführungen sich meistens im Bereich von 25-28 Minuten bewegen.
Eine Interpretation im Geiste Liszts braucht also mehr Zeit, mehr Raum, mehr Atem – und genau das kann die Laurenzen-Orgel bieten. Ich freue mich riesig auf die Aufführung dieses Werkes am 1. September 2024 im Rahmen des Eröffnungskonzerts des 1. Laurenzen-Herbst-Orgelfestivals.
Für besonders Interessierte gibt es vor dem Konzert, um 16:15 Uhr, eine halbstündige Einführung in das Werk und seine Geschichte.
Sonntag, 1. September 2024
16:15 Uhr: halbstündige Konzerteinführung
17:30 Uhr: Konzert
Für das Konzert ist eine Platzreservation obligatorisch: https://eventfrog.ch/ruchtisg2
Informationen zum Festival: laurenzen.ch